COLETTE ET JUSTIN

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Der Debütfilm von Alain Kassanda beginnt als ein Prozess der Selbsterkundung: Wie gut kennt er eigentlich seine Großeltern? Wie wahr sind seine Vorstellungen über sein Geburtsland DR Kongo, dessen nationale Identität zum Teil von den belgischen Kolonisatoren geprägt wurde? Wie viel weiß er über sich selbst? Schließlich bringt er seine Großeltern COLETTE UND JUSTIN dazu, über ihr Leben nachzudenken, von ihrer Jugend bis zu ihrer ersten Begegnung mit einer komplexen politischen Periode nach der Unabhängigkeit zu erzählen, in der sein Großvater Justin eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Alain Kassanda reist durch die Zeit und seine eigene Vergangenheit und bringt den postkolonialen Kongo an die Oberfläche. Die tiefen Spuren, die der Kolonialismus hinterlassen hat, sind dabei allgegenwärtig.

 

In Anwesenheit des Regisseurs Alain Kassanda.

In Kooperation mit Friedensbildungswerk Köln

COLETTE ET JUSTIN Regie: Alain Kassanda, DCP, OmeU, 89 min. min

Gast

Alain Kassanda

Mit elf Jahren zog Alain Kassanda von Kinshasa nach Frankreich. 2004 machte er seinen Master in Kommunikation und veranstaltete seit 2003 Filmvorführungen und Festivals in Pariser Kinos, bis er 2007 die Programmgestaltung und Koordination eines Kinos in Sevran bei Paris übernahm. Darauf folgend leitete er im Kulturbereich dieser Stadt, zusätzlich zu der Kinoprogrammation, Maßnahmen zur Filmbildung. 2015 zog er nach Ibadan im Südwesten Nigerias, wo seine erste Kurzdoku TROUBLE SLEEP (2020) entstand. Es folgten 2022 COLETTE ET JUSTIN und 2023 COCONUT HEAD GENERATION. Sie liefen alle auf wichtigen Festivals und wurden prämiert, z. B. bei DOK Leipzig (2020), Festival Cinéma du réel und Festival International du Film des Droits de l’Homme (2023)